Kann ich bitte noch ein Buch haben? Sie schmecken so gut! Und ich verspreche, ich beiße nicht in den Umschlag. Ich schleck die Seiten nicht weich. Ich kratz nicht auf dem Cover rum. Ehrlich! Weiterlesen
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Vokaltauchen
Das ist meine Rampe in den Frühling. Ich kann ihn schon riechen. Und dann nehm ich Anlauf und Platsch. Vor zwei Jahren war der Wörthsee zugefroren. Da hat es nicht geplatscht, sonder geautscht. Bei meiner Chefin ist der Wörtersee übrigens ganzjährig schwimmbar. Sie taucht auch im Februar nach Vokalen und Konsonanten. Aber dass Zweibeiner spinnen, ist ja bekannt.
Fehltritt
Ups.
Ich war’s nicht!
In bester Totheit
Ich bin ja nicht nur Muse. Ich bin auch fürs Grobe zuständig. Hin und wieder werde ich sogar als Rechtsmedizinerin tätig. Man muss vielseitig sein, wenn man Hundekrimis erfindet und sie dann seiner Chefin ins Hirn transplantiert. Hier musste ich bloß ein Bein amputieren. Und weil ich Manieren hab: mit Besteck.
Nach dem Sommer ist vor dem Sommer
Ich habe geträumt von blühenden Wiesen und einem See, der nicht zugefroren war. Ich habe geträumt von summenden Bienen und warmer Erde an meinen Ballen. Ich habe geträumt, dass der falsche Hund, der mein Zweibein ist, nackte Arme hatte, die schmeckten salzig. Es gibt Träume, die sich erfüllen. Nach dem Sommer ist vor dem Sommer.
Semmeluntergang am Meer
Minutenlang starren sie den gelben Ball an, der sich schämt, weil ihn die Kraft verlässt, und er errötend versinkt. Sonnenuntergang nennen sie es. Ich hab so was Ähnliches: Semmeluntergang. Und starr minutenlang auf das Paar, das sich am Strand eine Semmel teilt. Und dann ist sie untergegangen: im Magen. So wie das Jahr heute Nacht verglüht.
Lieber spät als nie
Natürlich liebe ich alle meine Kinder gleich. Aber bei diesem ist das Herzblut noch ein bisschen dicker!
Die Ehemannzipation
„Diana, ich ess’ jetzt ein Käsbrot“, sagt mein Vater, und meine Mutter bereitet es ihm mundgerecht zu.
„Diana, ich trink jetzt einen Kaffee“, sagt mein Vater, und mein Mutter setzt Wasser auf. Vor vielen Jahren schob ich mir im Beisein meines Vaters einmal ein Bonbon in den Mund. „Für mich auch“, bat er. Ich reichte ihm eines, er legte es auf die Zunge und rief empört: „Da ist ja noch Papier dran!“
Ich bin eine von sehr vielen, gehöre zu einem geburtenstarken Jahrgang. In meiner Kindheit saß der Mann am Steuer. Papa bestimmte die Route des Familienschiffs und hatte das Ruder in der Hand, Mama ordnete sich unter beziehungsweise schob Papas Ruder mit Charme und Diplomatie in die von ihr gewünschte Richtung. Weiterlesen
Lieber spät als nie
Die Zweibeiner sind alle so gestresst. Wahrscheinlich nähert sich Weihnachten. Meine Menschin freut sich, weil noch kein Buch aus ihrer Pfote so nah an Weihnachten auf die Welt gekommen ist. Das scheint ein Unterschied zu Kindern zu sein, die haben lieber weit weg von Weihnachten Geburtstag. Aber wenn es sie freut, freut es mich auch, zumal ja ein klitzekleiner Artgenosse auf dem Cover versteckt ist, such, such!
Wenn der Nikolaus nicht kommt
Nur damit sich keiner wundert, warum im diesem Jahr kein Nikolaus kommt. Ich habe ihn mir unter die Pfoten gerissen.
Das Wunder ist jetzt
Wer hat das Laub so schön angemalt? Dass es zu meinen Augen passt? Wer hat den Himmel über mir ins Wasser fallen lassen? Wer hat der Sonne dieses leuchtende Gelb verpasst? Indem ich es spüre, weiß ich es. Weiterlesen