
Zu meinem einjährigen Geburtstag bekam ich eine Sänfte geschenkt mit einem dazugehörigen Sklaven. Die Sänfte ist bequem, wenn auch die Federung ein klein wenig zu wünschen übrig lässt. Der Sklave riecht gut, besonders, wenn es bergauf geht, er ist auch motiviert, hechelt zuweilen allerdings bedenklich. Doch ich hoffe, dass wir noch Tempo zulegen. In meiner vorherigen Inkarnation machten wir 60 km/h Spitze. Da meine Ohren diesmal kleiner sind, ich also windschnittiger bin, kann ich mir durchaus vorstellen, die Schallmauer zu durchstoßen. Ihr hört es ja dann. Der Knall bin ich. Und der Knaller ist mein Zweibeiner.

„Schau, sie grinst!“, ruft sie begeistert. Puh, bin ich froh, dass das geklappt hat. Ganz schön anstrengend, dieses entspannte Zähnefletschen. Früher galt das Blecken der Zähne bei uns als Drohgebärde. So halten wir es untereinander noch immer. Menschen zeigen ihre Zähne ständig und demonstrieren damit ihre friedliche Absicht. Manchmal hecheln, pardon heucheln sie dabei. Da müssen wir Hunde mithalten, wenn wir auch niemals die Kunst der Lüge beherrschen. Leider sind die Zweibeiner nicht so entgegenkommend wie wir. Sie spitzen keine Ohren, knurren und bellen nicht, und vom Wedeln ist zumindest ihre bessere Hälfte weit entfernt.