Sei deines Glückes Buddha

 

“Wie du dich von deinen inneren Saboteuren befreist und zu dir selbst findest”, lautet der Untertitel und beim Schreiben mit der wunderbaren Cornelia Schwarz habe ich tatsächlich ein paar Saboteure in meinem Untergrund entlarvt!

 

 

Saboteure suchen, um Glück zu finden

Wer bin ich? Dieselbe wie vor zehn Jahren, wie gestern oder eine andere als vor fünf Minuten? Und wenn ich eine andere bin, bin ich das dann komplett oder nur zum Teil? Und ist das gefährlich? Nein, es ist normal, die Persönlichkeit bleibt ein Ganzes. Unter dem Label Ich scharen sich vielerlei Aspekte einer Persönlichkeit. Manche mögen wir, von manchen hätten wir gern mehr, von anderen weniger, und einige kennen wir gar nicht oder kaum: jene Teilpersönlichkeiten, die als innere Saboteure wirken.

Entdeckt wurde die sogenannte Multiplizität der Psyche von dem italienischen Psychoanalytiker Roberto Assagioli, der gemeinsam mit Piero Ferrucci das therapeutische Modell der Psychosynthese entwickelte. Von den beiden stammt auch der berühmten Satz: Jeder von uns ist eine Menschenmenge.

Diese Menschenmenge zusammengenommen ist unsere Persönlichkeit. Stellen Sie sich einen Kreis vor. In diesem Kreis befinden sich viele verschieden große Kreise: die Teilpersönlichkeiten. Manche von ihnen gefallen uns, andere nicht, manche kennen wir recht gut, andere kaum. Und einige, denen wir uns in den folgenden Kapiteln widmen, sabotieren uns. Damit wir sie nicht ertappen, haben sie sich verkleidet. Oft ist ihre Tarnung so perfekt, dass wir uns selbst auf den Leim gehen. Dort bleiben wir dann kleben, und das hindert uns daran, uns weiterzuentwickeln.

Was aber noch viel schlimmer ist: Der Leim trennt uns auch von der Verbindung mit unserer inneren Buddha-Natur, trennt uns von der Liebe, trennt uns von der göttlichen Kraft. Diese vermeintliche Trennung verursachen die Saboteure.

Wir sagen ich, doch gemeint ist damit die ganze kunterbunte Gesellschaft, ein Bündel aus verschiedenen Ichs. Gäbe es nur eines, würden wir immer gleich reagieren. Doch je nachdem, wie wir das Leben im Moment empfinden, ob als Last, Geschenk, Abenteuer, Kampf etc., legen wir ein anderes Verhalten an den Tag – auch abhängig von wechselnden Umgebungen, unserem Hormonstatus, diversen Befindlichkeiten, dem Wetter, unserem Zuckerspiegel, der Sternenkonstellation und so fort. Wir reagieren auf ein und dieselbe Situation mal so, mal anders. Das zeigen wir sogar durch unterschiedliche Gesten und Körperhaltungen. Mal machen wir uns kleiner, dann richten wir uns auf, wir sprechen unterschiedlich, verwenden andere Wörter, vertreten andere Meinungen. Bei unseren Eltern verhalten wir uns anders als bei unseren Freunden oder bei Vorgesetzten und glauben jedes Mal, dass wir diese Teilpersönlichkeiten wären, weil wir uns vollständig mit ihnen identifizieren. Ist das nicht kurios? Vor allem auch, weil es uns so normal erscheint, dass wir in der Regel gar nicht darüber nachdenken. Außer die Teilpersönlichkeiten gehören zu den Saboteuren. Sobald sie in Aktion treten, entwickeln wir ein Störgefühl, in ihrer Gesellschaft sind wir nicht wirklich entspannt. Irgendetwas stockt. Wir empfinden uns nicht im freien Fluss, manchmal sogar wie ferngesteuert. Warum traue ich mir so wenig zu? Warum gehöre ich nie richtig zu den anderen? Wieso sterbe ich tausend Tode, wenn ich vor dem ganzen Team eine Rede halten soll? Warum verliebe ich mich ständig in verheiratete Männer? Warum schaffe ich nie, was ich mir vornehme? Warum werde ich meine Rückenschmerzen nicht los? Warum habe ich immer so einen Druck in mir? Warum fühle ich mich manchmal so einsam? Warum macht es mir so viel Spaß, andere zu provozieren? Warum bin ich irgendwie nie gut genug? Warum mache ich mir so oft Sorgen um ungelegte Eier? Wieso kann ich meiner Schwester ihren Erfolg nicht gönnen? Und so weiter und so weiter.

Ja, warum nicht? Was für eine Bande missmutiger Saboteure rumort da irgendwo in unseren Unterwelten und vergällt uns das Leben?

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