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Vokaltauchen

Der Hund der Schriftstellerin Shirley-Michaela-Seul.de

Das ist meine Rampe in den Frühling. Ich kann ihn schon riechen. Und dann nehm ich Anlauf und Platsch. Vor zwei Jahren war der Wörthsee zugefroren. Da hat es nicht geplatscht, sonder geautscht. Bei meiner Chefin ist der Wörtersee übrigens ganzjährig schwimmbar. Sie taucht auch im Februar nach Vokalen und Konsonanten. Aber dass Zweibeiner spinnen, ist ja bekannt.

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Liebe mit Wellengang

In diesem Buch habe ich einige meiner Erfahrungen als Ghostwritern zu einem Sommerroman am See verarbeitet. Meine Heldin ist Ghostwritern, sie hat einen Hund namens Motte – und der schnappt sich eine appetitliche Beute, der auch Sinah nicht widerstehen kann …

 

 

 

Wie sich die beiden kennenlernen:

Wir kamen zu einer Art Lichtung, dort lagen kunterbunt Segel und Bretter, Masten und Rucksäcke, Klamotten und Decken, Schuhe und Handtücher von den Surfern und Kitern. Mindestens zwei Dutzend Männer – ich sah ausschließlich Männer, viele jünger als ich, aber auch ein paar ältere – waren damit beschäftigt, sich aus Neoprenanzügen zu schälen, umzuziehen, Segel durch die Gegend zu tragen und zusammenzurollen. Ein Segel knatterte laut. Motte machte einen Satz und weg war sie. Sie verschwand irgendwo im Unterholz – und dann tauchte sie wieder auf – mit fetter Beute im Maul. Sie schleppte einen ausgewachsenen Mann hinter sich her. Ich traute meinen Augen nicht. Mein Hund, die Bestie? Der Mann, den sie im Maul hielt, war ungefähr dreimal so groß wie Motte, doch sie schleppte ihn unverdrossen zum Ufer. Motte hatte bereits beide Beine amputiert. „Aus, Motte!“, rief ich. Keine Reaktion. „Aus!“, brüllte ich. Keine Frage, das war die Pubertät. Und gleich mitten rein ins Vergnügen. Wir erregten Aufmerksamkeit. Grinsend beobachteten einige der Surfer den Hund. Da hatte Motte ein Einsehen und legte mir brav die Leiche vor meine Füße. Ich bückte mich, um einen eventuellen Schaden zu begutachten, da schnappte sich Motte den Neoprenanzug und düste erneut davon. Neben mir ertönte ein Schrei. Motte rannte mit dem Anzug ins Wasser und hinter Motte her spurtete ein – das war mein erster Gedanke – Unterhosenwerbungskörper. Mindestens 1,85, wenn nicht größer, muskulöse, goldbraune Beine, sehr schmale Hüften, knackiger Po, v-förmiger Oberkörper, der in breiten Schultern mit formvollendet schönen Kugeln mündete, eine Armmuskulatur zum In-die-Knie-Sinken, schulterlange blonde Haare mit Dreadlocks. Und dann drehte er sich um. Blau. Zwei blaue Sterne oder Sonnen oder Diamanten oder Lichter. Alles blau, viel zu blau, weiche Knie, Blaulicht. Hilfe. Weiterlesen

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