Aus der Schreibmaschine geplaudert
Als Ghostwritern bin ich normalerweise für Menschen tätig. Und das war ich in gewisser Weise auch diesmal – doch eigentlich habe ich “Wildwechsel” für ein Reh geschrieben und über ein Reh, eine sehr besondere Liebesgeschichte zwischen Susa Bobke und Schneewittchen, dem Rehkitz, das sie gerettet und ausgewildert hat. Mittlerweile ist es acht Jahre alt und zwölffache Mutter.
“Hallo, ich bin deine Ghostwritern”, sagte ich zu dem Reh. Es schaute mich ohne Neugier an. Es nahm mich einfach hin wie alles. Vor mir als Menschin wäre es weggelaufen. Aber ich kam ja mit Susa Bobke, seiner Adoptivmutter, und so zählte ich zu den Guten. Ich durfte das Reh streicheln und erzählte ihm von seinem Buch. Die Ohren, man nennt sie Lauscher, spielten. Was für eine wilde Situation. Ich erzähle einem Reh von seinem Buch. Und ich versprach ihm, seine Grenzen zu wahren. Doch kann ich das? Kenne ich als Mensch die Grenzen eines Rehs? Was ist ihm peinlich, ist ihm das peinlich? Sein eigenes Buch abzuschlecken? Oder ist es einfach die rehliche Art, Autogramme zu geben …
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