N’Kumpel von mir war ja auf nem Knallseminar. Schäferhund, 7 Monate, 30 Kilo. Wär mir ja peinlich, so was. Das einzige Seminar, das ich bislang besucht habe, war ein Knurrseminar. Das fand ich gut. Beim Knallseminar haben sie zuerst Papiertüten aufgeblasen und zerklatscht, dann Wunderkerzen angezündet und zum Schluss Knallfrösche. Mir egal, ich bin schussfest. Gut, dass ich das im Reinkarnationsbogen angekreuzt habe. Denn noch mal so eine Böllerallergie wie in Lunas Leib möchte ich nicht haben. Insofern werde ich den Weltuntergang beschaulich angehen. Eventuell sogar verschlafen, kommt auf das Freizeitprogramm vorher an. Also, bis nächstes Jahr, liebe Zwei- und Vierbeiner … auf eine schöne Zeit draußen und drinnen. Ich wünsche euch satt gefüllte Näpfe, superharte Knochen, wild fliegende Bälle, duftende Mäuse glückliche Gassis und das andere Zeug, das für Zweibeiner halt so wichtig ist – bei genauerer Betrachtung jedoch völlig bedeutungslos.
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Neustart
Im Urlaub habe ich mir ein neues Fahrgestell zugelegt. Ist noch etwas gewöhnungsbedürftig. Was ich nicht bedachte, ist mein veränderter Blick auf mein Revier. So sehe ich beispielsweise nicht mehr, was sich oberhalb der Tischplatte tut. Auch sonst hat sich allerlei verändert. Aus Erfahrung weiß ich, dass das nur eine Frage der Zeit sein wird. Man ist ja nicht zum ersten Mal auf der Welt. Hin und wieder denke ich, ich hätte doch noch eine Weile in meinem alten Körper bleiben sollen. Oder mich für das hellere Modell entscheiden? Aber ich bin ein Gewohnheitstier: Black is beautiful. Und es eilte. Denn es warten viele Aufgaben auf mich. Die Chefin hat einige Buchprojekte am Start, für die sie meine Hilfe dringend benötigt. Was sie natürlich, daran hat sich nichts geändert, nicht weiß. Ich bin es, die ihr die guten Ideen flüstert in der Nacht, wenn sie schläft. Ich bin es, die dafür sorgt, dass sie nicht aus dem Jetzt fällt. Große Herausforderungen stehen mir bevor. Gut, dass ich in meiner Welpenstube so viel Kraft getankt habe. Ich hätte ja auch Jagdhund werden können oder Blindenhund. Nein, ich bin, was ich war, was ich sein werde bis in alle Ewigkeit, für immer so lange sie atmet: Der schwarze Schatten einer Schriftstellerin.
Neuwagen
Ich muss gestehen, ein Neuwagen würde mir gut gefallen. Kürzlich waren wir zu Besuch in einer Garage, da sah ich zwei hübsche Modelle. Ich stelle mir vor, dass man mit so einem Fahrgestell locker 50 km/h rennt und ne Stunde schwimmt und überhaupt nie müde ist. Nie. Dafür ist man mit diesem Kilometerstand aber auch recht dumm. Man weiß ja gar nichts. Dass man kein Papier verschluckt und keine Holzkohle abschleckt, dass Tischbeine annagen genauso pfui ist wie Zehen knabbern. Zu bedenken wäre auch, ob man seiner Marke treu bleiben möchte. Man könnte ja mal die Firma wechseln. Bei den Zweibeinern anheuern vielleicht für eine Inkarnation?