Neulich fragte mich mal wieder jemand, ob ich eigentlich wüsste, wer ich bin. Nun, das kann man natürlich fast jeden fragen – und wer weiß das schon. Aber bei einer Ghostwriterin ist das nicht indiskret. Letztes Jahr Tatortreinigerin, heute Fernsehmoderatorin, dazwischen Hundetrainerin, dann Kriminalhauptkommissar, Fotomodell im Rollstuhl, Bankräuber, Panikpatientin, da verliert man schon mal die Orientierung. Deswegen brauche ich zwischen zwei Büchern eine Pause, in der ich mich schüttle wie ein nasser Hund. Das war diesmal nicht möglich. Freitagmittag Manuskript an einen Verlag geschickt, Freitagnachmittag Treffen in einem anderen Verlag für das nächste Projekt. Mit dem neuen Partner. Und so kam ich in den Genuss, der keiner war, zwei Tage nicht zu wissen, ob ich jetzt Multimilliardär bin oder Professor für Forensik. Die meisten Leute meinen, ersteres wäre besser. Ich bin mittlerweile ganz in den Professor eingetaucht und will nicht tauschen. Das wird ein sehr, sehr spannendes Buch. Gibt’s dann ungefähr in einem Jahr im Handel … und ich bin neugierig, wer ich bis dahin noch gewesen sein werde.
Bänker oder Professor für Forensik
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