Aus der Schreibmaschine geplaudert
Manchmal, wenn Besucher mein Arbeitszimmer sehen, zucken sie ein klein wenig zusammen. Ich merke, dass sie die Ordnung dort zuweilen nicht mit ihrem Bild einer Schriftstellerin zusammenbringen. Weiterlesen
Aus der Schreibmaschine geplaudert
Manchmal, wenn Besucher mein Arbeitszimmer sehen, zucken sie ein klein wenig zusammen. Ich merke, dass sie die Ordnung dort zuweilen nicht mit ihrem Bild einer Schriftstellerin zusammenbringen. Weiterlesen
Ich bin Schriftstellerin und ich putze gern. Putzen ist Inspiration. Beim Putzen erfinde ich Geschichten und begegne neuen Figuren. Ich bücke mich tief in die Badewanne und schaue in die Abgründe der Menschheit, ich kniee auf dem Küchenboden und beschäftigte mich mit den existenziellen Fragen: Woher kommen wir, wohin gehen wir, was bleibt – bei mir jedenfalls bleiben keine Putzstreifen. Weiterlesen
Manchmal, wenn Besucher mein Arbeitszimmer sehen, zucken sie ein klein wenig zusammen. Ich merke, dass sie die Ordnung dort zuweilen nicht mit ihrem Bild einer Schriftstellerin zusammenbringen. Bei einer Schriftstellerin müssen sich Bücher und Papiere stapeln, Schriftsteller leben in einem kreativen Chaos. Dieses kreative Chaos ist gelegentlich auch in Zeitungen zu bewundern, wenn ein kleines Männlein, das häufig einen runden, bald dreistelligen Geburtstag feiert, zwischen Papierbergen sitzt und selbst ein bisschen aussieht, als wäre es unterwegs, zu Papier zu werden. Mir wird bei so einem Anblick immer ganz klamm. Wer kennt sich in einem solchen Tohuwabohu noch aus! Diese Kollegen und Kolleginnen im Papierdschungel sind natürlich erfolgreich, sonst wären sie ja nicht in der Zeitung abgebildet. Ich frage mich manchmal, ob sie überhaupt Freizeit genießen können. Wahrscheinlich leide ich an Vorurteilen, doch ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass sie sich wohl fühlen und immer alles sofort finden. Das ist auch gar nicht möglich, weil das Suchen allein ja schon eine gravierende Umschichtung bedeutet. Weiterlesen