Ups.
Ich war’s nicht!
Ups.
Ich war’s nicht!
Ich habe es geschafft! Ich darf neben ihm liegen! Boah, hat mich das Arbeit gekostet. Habe ihn zirka zweihundert Mal in die Backen gekniffen. Bin ständig an ihm hochgesprungen. Habe sein Spielzeug versteckt, ihm einen Knochen geklaut und als das alles nichts half eine liquid message in seinem Hundekorb hinterlassen. Damit er mich endlich beachtet. Aber er fand mich immer nur lästig. Doch heute, heute im Schnee. Da hat er sich meiner erbarmt und dann durfte ich sogar neben ihm liegen, auf seiner Decke. Ich bin sehr stolz, dass wir jetzt Kumpels sind. Es ist ein gutes Gefühl, so einen großen starken älteren Freund an der Seite zu haben. Wenn mir mal einer blöd kommt, sag ich. Das erzähl ich meinem großen Bruder. Und der macht dann Hackfleisch aus dir!
Manchmal frage ich mich, ob sie mich für doof hält. Sie setzt sich neben meinen Korb oder bedrängt mich im Liegen, das kann ich ja sowieso nicht ausstehen, aber bitte – wenn sie das so dringend braucht –, und sagt ohne Sinn und Zweck einfach die Namen meiner Freundinnen und Freunde auf. Sie sagt Socke und Moll und Blacky und Nando und Pascha und Chicco und Finn und Licca und Tschörtschi und Moira und Cookie. Und ich soll mich freuen. Bin ich bescheuert? Okay, beim ersten Namen spitze ich die Ohren. Socke ist super. Aber wenn sie dann weitermacht, wie kommen Socke und Moll zusammen? Sie in Windach, er im Allgäu und dann zurück nach München zu Blacky. Da ist kein System drin, das ist Unfug. Aber da ich ja schon ein wenig älter bin, weiß ich, worauf es ankommt. Ich betrachte es also als Ohrgymnastik und spitze brav meine Schlappohren und lege den Kopf schräg, damit ich so aussehe, wie sie es jetzt wohl gerade gerne hätte. Aber ich bin nicht aufmerksam, weil ich mich freue, dass wir die alle sehen, heute. Das ist Quatsch. Ich spitze die Ohren, weil ich mir so meine Gedanken über sie mache. Andererseits ist es natürlich ein sehr angenehmer und lebenserleichternder Vorteil, für dümmer gehalten zu werden, als man ist. Eine weit verbreitete Tugend in unseren Kreisen …