Wir schreiben noch immer das Buch mit der Hundetrainerin. Sie bildet in ihrem Zentrum auch Therapiehunde aus. Meine Chefin setzte sich in den Rollstuhl, die Chefs der anderen Hunde kutschierten sie durch die Gegend, und sie gab deren Hunden Leckerlis, damit sie sich geschmeidiger an den Rollstuhl gewöhnten. Ich durfte nicht mitmachen. Fand ich schon mal diskriminierend. Aber sonst hat es mir recht gut gefallen und hätte man mich mitmachen lassen, hätte ich natürlich gezeigt, was in mir steckt. Die alte Dame im Garten des Altenheims hat es auch so gemerkt. Wir haben uns lang unterhalten, auch wenn sie mich vielleicht mit ihrer Katze verwechselte. Über so was sehe ich hinweg. Hauptsache, Herzen berühren sich.
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Auf der Couch
Es gibt Bücher, bei denen begleite ich sie gern, sehr gern, weniger gern. Manche finde ich richtig toll, wenn wir zum Beispiel dazu irgendwohin fahren, am liebsten ans Meer. Oder wenn ich dort andere Hunde treffe. Und dann gibt es dieses Buch. Wir schreiben es mit der Hundetrainerin und Hundepsychologin Stephanie Lang von Langen. Für mich bedeutet es, dass ich ohne eigenen Wunsch ständig von einer Psychologin beobachtet werde. Sie sagt natürlich nichts. Das ist die Geheimwaffe der Psychoanalytiker. Freud hat das erfunden, um Nickerchen halten zu können. Er war ja auch sehr beschäftigt, und wann sollte er schlafen, wenn nicht mal kurz in den Sitzungen. Die Hundepsychologin ist sehr nett und riecht gut. Ihre zwei Hunde, Wunjo und Alma, tun mir trotzdem leid, auch wenn sie mir versichert haben, dass sie nicht ständig therapiert werden. Sie therapieren selbst.
Ich bin froh, dass meine Chefin Schriftstellerin und mein Job Muse ist. Und damit keine Missverständnisse auftauchen: Ich trete bei diesem Buchprojekt nicht als Patientin auf. Ich bin völlig normal. Ich bin hier nur der Begleithund, und niemals würde ich mich auf die Couch legen, bloß auf ein Sofa.