Es wird Zeit, wieder heimzukehren in meine Hundehütte. Ich bräuchte keinen Urlaub. Mit ist das Laub daheim lieber. Und den Zweibeinern wohl auch in ihren Lauben, so lange das Bier nicht lau ist und einem der Himmel nicht auf den Kopf fällt. Ich bin heimatreif, wie zu merken ist. Ich weiß nicht, wo mir der Kopf steht, HAUPTsache nach Süden, da wo daheim ist.
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Segelohren
Ich hab mir die Segelohren nicht ausgesucht. Sie waren von Anfang an an mir dran. Und jetzt sagen sie, ich wäre prädestiniert zum Windsurfen. Immer diese Fremdwörter. Sicher ist: Mir geht die Düse bei sechs Beaufort. Ich will fort von hier. Heim. Das laut den Leuten hier hinter Hamburg beginnt. So wie bei meinen Leuten Preußen hinter Augsburg beginnt. Ach, könnt ich doch fliegen mit meinen Segelohren, ich wüsste genau, wohin!!!
Heimatroulette
Durch 160 Länder ist sie gereist, weil sie wissen wollte, woher sie stammt. Ich durfte Sarah Fischer begleiten auf ihrer Suche nach ihrer Herkunft.
Nachfolgend der Anfang von Heimatroulette
Prolog
„Ätsch, bätsch, das ist gar nicht deine Mama!“
Ich war vier Jahre alt, und wie jedes Kind wünschte ich mir, so zu sein wie alle. Dazuzugehören.
„Chinese, Chinese!“
Der dicke Junge aus dem Nachbarhaus war, wenn er Glück hatte, eine dicke Nudel. Wenn er Pech hatte: ein Fettsack. Er konnte abnehmen. Ich konnte mir die Haut nicht vom Körper schälen.
„Deine Mama sieht ganz anders aus als du, ätsch, bätsch!“
Meine Mama war die schönste Mama der Welt. Ihre Augen waren blau und ihre Haare blond. Meine Augen waren dunkel und meine Haare auch. Und dann war da noch etwas mit meinen Augen. Sie waren Schlitze. Niemand von den anderen Kindern hatte Schlitze, keine Mama und kein Papa meiner Spielkameraden. Die Schlitze gingen nicht weg. Egal, wie ich zog und bog. Meine Augen wurden nicht rund wie die der anderen. Weiterlesen