Was hat der nur zu futtern gekriegt? Warum kriegen Musen von Schriftstellerinnen keine solchen Portionen? Ich glaub, der kaut noch immer. Ich auch. An einem gewichtigen Problem. Einem dicken Hund sozusagen. Und dass die Ecke fehlt, macht es nicht leichter.
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Der Futterautomat
Das schöne an den Futterautomaten auf zwei Beinen ist es, dass du kein Portemonnaie dabei haben musst. Du brauchst nur genau zu beobachten. Okay, hin und wieder ein Sitz kann nicht schaden. Kopf schräg neigen ist zudem förderlich. Und schon kommt ein Leckerli raus. Du musst bloß aufpassen, wenn Konkurrenz dabei ist. Die darfst du nicht abdrängen. Dann kriegst du nichts.
Du musst so tun als wärst du aktiv in einer Gemeinde tätig oder so. Teile und dulde. Schnappe nicht, sondern schweige. Irgendwie so. Die Geduld zahlt sich aus. Meistens fällt dann noch ein Lob ab. Brave Hunde oder so was. Den Plural solltest du überhören. Ruhe bewahren. Eitelkeit ist nämlich auch nicht gern gesehen. Aber Hauptsache, die Beute stimmt – oder?
Die Mentalistin
Obwohl die sich meine Chefin nennt glaubt, ich könnte nicht kausal denken, bekomme ich den Napf erst nach einer Wartezeit. Sie befürchtet, ich würde sonst begreifen, dass mein Futter von ihrem Erscheinen abhängt und sie dann nicht mehr schlafen lassen. Ach, es wäre so einfach. Wir Tiere müssten nicht in Menschensprache reden. Wir sprechen doch so deutlich. Die Menschen müssten zuhören können. Nicht mit ihren außen angebrachten, minderwertigen Ohren, sondern mit ihrem inneren Ohr. Dann würden sie nicht immer fragen: Was ist mit dir, was hast du, willst du fressen, willst du spielen, bist du mein kleines Putzimuckelchen. Fürchterlich diese Fragen den ganzen Tag. Selbst wenn ich könnte, müsste ich die sich meine Chefin nennt nichts fragen. Das spüre ich doch, wie sie sich fühlt, wie die Stimmung ist und was sie braucht. Manchmal bedrückt es mich, dass sie keine Fährten lesen können, unsere zweibeinigen Begleiter. Wie finden sie sich bloß in der Welt zurecht? Zum Glück können wir ihnen zeigen, wo es lang geht!