Archiv der Kategorie: aus Ghostwritings

O Sohle Mio!

Co-Autorin ist Shirley Michaela Seul

Mit diesem Buch habe ich meine Schuhe an den Nagel gehängt. … Wenigstens hin und wieder. Martl Jung ist auch im Winter barfuß zu unserem Schreib-Treffen gekommen. Es war eine sehr inspirierende Zeit auf nackten Sohlen!

 

 

Für mich ist Barfuß laufen die natürlichste Fortbewegung der Welt – nicht nur im Sommer. Und ja, ich fahre auch barfuß Auto. Andere geben mit Stöckelschuhen Gas, was ich für riskant halte. Man könnte sagen, ich habe die Gewohnheit auf den Kopf gestellt oder auf die Füße. So wie Barfuß laufen für die meisten Leute die Ausnahme ist, sind für mich Schuhe die Ausnahme. Ich denke gar nicht darüber nach; ich stehe morgens barfuß aus dem Bett auf und verlasse barfuß das Haus. Diese nackten Tatsachen haben ihre Gras-Wurzeln in einem Frühling kurz vor der Jahrtausendwende: Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Meine fetten Jahre sind vorbei

 

Eine kalorienreiche Lebensgeschichte, die mich beim Schreiben sehr berührt hat. Und ich habe endlich mal die Oberpfalz kennengelernt durch Reinhard Stummreiter, die Kultfigur des dicken Trommlers der Altneihauser Feierwehrkapell’n.

 

Der Paukenschlag

„Eine Leberkassemmel bitte“, sagte ich zu der Metzgereiverkäuferin in Windischeschenbach, zögerte, „na, glei zwoa oder gib ma lieba drei.“

„Sempf, Ketschup?“

„Nix.“

„Glei essen oder eipacken?“

„Eipacken.“

„Dreisechzig.“

Ich legte einen Fünfeuroschein auf die Theke und nahm die drei Alupäckchen in Empfang. Das Wasser lief mir im Munde zusammen. Blöd, dass die in der Metzgerei keine Nussherndln hatten. Nussherndln mit Leberkassemmel, das mochte ich besonders gern. Und dazu einen Kaba oder eine Capri Sonne, stilecht mit Strohhalm. Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Mumien

Wie schon bei unserem ersten Buch “Mein Leben mit den Toten” hatte ich auch an den Mumien viel Freude. Und ich habe abermals viel gelernt. Für eine Krimiautorin sind diese Themen sehr spannend. Und wann immer ich etwas über Leichen wissen muss, rufe ich Alfred Riepertinger an und frage zum Beispiel: “Servus, Alfred, sag mal. Wenn einer an der Decke hängt. Ist die Zunge dann blau?”  

Alfred wundert sich nach rund 30.000 Leichen über keine Frage. Und natürlich ist er noch nie eine Antwort schuldig geblieben.

Die Mutter-Mumie

Passend zu diesem Monat, der wie kein anderer im Zeichen der Vergänglichkeit steht, entdeckte man im November 2014 in einer Münchner Wohnung eine Mumie. Den Boulevardzeitungen war dies eine Schlagzeile wert. Auf der Titelseite zeigte ein dicker roter Pfeil auf das Fenster eines Wohnblocks: „Dahinter lag die Mumie“. Eine tragische Geschichte hatte sich zugetragen. Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Wie Brausepulver auf der Zunge

In meiner Kindheit trugen alte Frauen Lodenmäntel. Schön, dass das Alter heute bunter ist. Die Arbeit an Greta Silvers Buch hat mir gezeigt, wie es auch aussehen kann!

 

 

Ich möchte nicht mehr jung sein. Nichts zieht mich in das Hamsterrad meiner früheren Jahre. Als ich 17 war glaubte ich, mit 35 sei das spannende Leben vorbei. Als ich 35 war, kamen mir die 50jährigen uralt vor und mit 50 die 65jährigen, und so geht es dahin, was beweist: Alter ist total subjektiv – und das bedeutet, dass jeder darüber bestimmen kann, wie „alt“ oder „jung“ er sich fühlt. Alter ist Ansichtssache!  Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Wildwechsel

Mit Susa Bobke habe ich schon mehrere Bücher geschrieben, darunter auch der Bestseller “Männer sind anders. Autos auch.” Mit diesem Buch zeigt sie sich von einer ganz anderen Seite, und es ist mir eine Ehre, diese Seiten mit Buchstaben begleitet zu haben.

 

 

Schockernte

„Da liegt eins! Da liegt eins!“ Die Stimme des kleinen Jakob durchschnitt den Sommernachmittag und den schweren Heugeruch, der über dem Tal hing. Die Bauern mähten wie die Nähmaschinen. Nach vielen Gewittern war für die nächsten Tage ein stabiles Hoch vorhergesagt. Nur sehr wenige Landwirte laufen vor dem Mähen durch die Wiesen, um nach Kitzen zu suchen. Man schätzt, dass pro Jahr in Deutschland eine halbe Million Wildtiere „vermäht“ werden. Ich war sehr froh, dass Jakobs Vater mir in meiner Eigenschaft als Jägerin in diesem Revier rechtzeitig vor dem Mähen Bescheid gegeben hatte. Trotz seiner vielen Arbeit auf dem Hof half er beim Suchen. Und nun hatte sein fünfjähriger Sohn ein Kitz gefunden, aber wo? Das Gras stand mir bis zum Bauchnabel, und es dauerte eine Weile, bis ich die Kinderhand über den Grasspitzen winken sah. Ich bahnte mir einen Weg durch die blühenden Gräser zu Jakob. Er strahlte mich an und zeigte auf eine kleine Fellkugel.

„Super hast du das gemacht“, lobte ich ihn.

Das Kitz schaute mich an. Keine Angst im Blick, aber auch keine Freude, seinen Rettern zu begegnen. Unter ein Büschel Gräser geschmiegt lag es da, so eins mit seiner Umgebung, dass man es leicht übersehen konnte, auch wenn man nah daran vorbeiging. Es war vielleicht eine Woche alt und wunderschön. Ein so süßes Kitzgesicht mit schwarzen Rehaugen und sehr langen Wimpern, mit riesengroßen Hasenohren und vielen weißen Punkten auf dem hellbraunen Fell. Ich bewegte mich langsam, um es nicht zu erschrecken. Ich sprach nicht, aber ich dachte zu dem Kitz hin: Ich trage dich jetzt raus aus dem Gefahrengebiet. Ich passe gut auf, dass ich dein Fell nicht berühre. Nichts wird dir geschehen. Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

The Track – Auf Umwegen zur Extremläuferin

Inhaltlich war das mein härtestes Buch: 877 Kilometer in  sechzehn Tagen. Zum Glück bin ich nur Buchstaben gelaufen.  Brigid Wefelnberg schafft das mit Schritten: unglaublich, die Leistungen dieser Power-Frau!

 

Vorlauf

Noch nie war ich so aufgeregt vor einem Lauf wie vor diesem – achthundertsiebzig Kilometer über die Pyrenäen. Und das non-stop in vierhundert Stunden, rund sechzehn Tagen. Die TransPyrenea war die größte Herausforderung meiner Lauf-Bahn. Ich war bestens vorbereitet und hatte ausnahmsweise sogar gezielt trainiert. Normalerweise mache ich keine Trainingspläne. Ich laufe einfach, weil es auch so begann: Eines Tages lief ich einfach los im Schwarzwald, und dann immer länger, immer weiter, und auf einmal war ich im Extremsport gelandet. Das hatte ich mir nicht vorgenommen, es lief wie von selbst. Weil mich das Laufen glücklich macht; die Grenzen, die ich überwinde, die Natur, die ich durchquere. Es ist ein bisschen so, als würde ich die Landschaften durch die extremen Bedingungen noch intensiver erfahren. Bei der TransPyrenea würde ich allerdings häufig auf mein GPS blicken müssen. Es gab keine klare Route, den Weg zum Ziel musste ich mir selbst erarbeiten. Allein das Kartenmaterial nahm ausgelegt zwanzig Meter ein. Ich konnte mich aber nicht darauf verlassen, ideale Wetterbedingungen zum Navigieren per Karte vorzufinden. Was machst du bei einem Sturm, bei peitschendem Regen in der Dunkelheit? Da hilft dir das beste Kartenmaterial keinen Schritt weiter. Also GPS, wie es mittlerweile bei manchen Läufen Pflicht ist. Gerade in der Wüste, umgeben von Dünen, die alle gleich aussehen, hängt das Leben nicht am seidenen Faden, sondern am Leitstrahl. Da überprüft man seine Ersatzbatterien nicht bloß dreimal, eher sechsmal. Ich bin ja noch ein bisschen old school. Nach Karte zu laufen macht einen zusätzlichen Reiz für mich aus. Keine Markierungen, keine Streckenposten, die dir die Richtung weisen. Nur du allein und die Natur. Diese unglaubliche Stille, lediglich durchbrochen von deinem Atem und den Füßen auf der Erde. Erde! Die kann so unterschiedlich sein. Manchmal hart, dann moosweich, glatt, geröllig, steil, sandig, gefährlich, glitschig, felsig, und zuweilen brauchen die Füße Unterstützung von den Händen; es gibt Passagen, die sind nur auf allen Vieren zu bewältigen. Oder mit Beinen, die bis zu den Schenkeln im Matsch stecken. Vor allem in der Wüste braucht es stellenweise sogar kräftigen Armeinsatz, um die hohen Sandberge zu erklimmen, da schlage ich die Arme, als würde ich durch Wasser kraulen, in die Dünen. Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Karma Cooking

Leckeres Buch bei www.flipper-privat.de

Kann man Liebe schmecken? Ja! Das habe ich beim Schreiben dieses Buches von Diana Johannes gelernt. Eine auch kulinarische Bereicherung!

Die Marotte mit der Karotte

Das Bewusstsein darüber, was wir tun, und die liebevolle Ausführung verändern die Stimmung. Es ist als würde die Sonne aufgehen. Bekomme ich das überhaupt mit, wenn ich während des Gemüseschneidens überall bin, nur nicht im Gefühl der Aubergine in meiner Hand? Wenn ich womöglich ständig rede, über andere lästere oder mich über irgendetwas ärgere? Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Entspannt mit Hund

Auch bei meinem zweiten Buch mit Stephanie Lang von Langen habe ich wieder viel über Hunde gelernt: Sind die fünf Grundbedürfnisse des Hundes erfüllt, genießt man ein entspanntes Miteinander. Und natürlich haben unsere Vierbeiner beim Verfassen die Ohren gespitzt und so manche Korrektur hineingewedelt.

 

 

Textprobe

Bellen, beißen, bieseln – Hunde markieren nicht um den heißen Brei herum

Lucy knabberte gern. Allerdings beschränkte sich die belgische Schäferhündin nicht auf die üblichen Accessoires wie Schuhe, sie hatte ihr Repertoire auf Menschenbeine erweitert und schon mehrere Menschen gebissen. „Nicht schlimm“, sagte Frau Huber, ihre Halterin, „nur so ein bisschen gezwickt.“

Das sah das Ordnungsamt anders, nachdem der zuletzt Attackierte sich in der Notaufnahme eines Krankenhauses behandeln lassen musste. Nach einer Wesensüberprüfung bekam Lucy Maulkorb und Leinenpflicht verordnet. Frau Huber fand das ungerecht, weil Lucy doch der liebste Hund auf der Welt war, und wie vorsichtig sie mit Kindern spielte, das müsse man gesehen haben. „Wissen Sie“, erklärte Frau Huber mir, „das liegt an dem ausgeprägten Schutztrieb von der Lucy. Ihre Vorfahren, die waren nämlich alle bei der Polizei.“ Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Jeder Mensch hat seinen Abgrund

Cover Nedopil

Tief blicken in die Abgründe der menschlichen Seele durfte ich beim Schreiben dieses Buches mit dem “bedeutendsten deutschen Gerichtsgutachter” für forensische Psychiatrie Professor Norbert Nedopil. Ich habe viel gelernt und viele Inspirationen für meine eigene Laufbahn als Kriminelle erhalten, wenngleich ich diese nach wie vor lediglich mit Tasten statt Waffen betreibe.

 

Begegnung mit dem Bedrohlichen

Es trifft Sie wie ein Blitz: Der Mann, dem Sie in der U-Bahn gegenübersitzen, hat seine Frau vor den Augen seiner Kinder getötet. Beim Frühstück haben Sie sein Bild in der Zeitung gesehen, unter der Schlagzeile: Mörder auf freiem Fuß.

Was geht in Ihnen vor? Wie reagieren Sie?

Vielleicht tun Sie so als wäre nichts. Oder Sie wechseln den Sitzplatz, weil Sie sich bedroht fühlen. Es schießt Ihnen die Idee durch den Kopf, ob einer, der schon einmal einen Mord begangen hat, für Sie gefährlich werden könnte. Das ist nicht abwegig: Menschen, die bereits getötet haben, wiederholen eine solche Tat mehr als hundert Mal so häufig wie andere, die keinen Mord begangen haben. Weiterlesen

Teile diesen Beitrag

Essen, was gesund macht

Cover das Buch der Ghostwritern Shirley Michaela Seul

Eine bekömmliche Abwechslung auf meinem Speiseplan: Buchstabensuppe auf chinesische Art. Ich habe viel gelernt  beim Köcheln dieses Buches und auch einen Lieblingsprotagonisten: Professor Peng, so heißt er wirklich. Er hat Peter Asch in die Geheimnisse der chinesischen Küche TCM eingeweiht.

 

 

Hier eine kleine Vor-Vorspeise:

Das bewusste Essen beginnt beim Einkaufen. Mein erster Einkauf mit Professor Peng ist mir unvergessen. Es war am zweiten oder dritten Tag seines Aufenthaltes an der Eilima-Klinik am Chiemsee. Ich fuhr mit ihm nach München, wo ich drei große Asia-Shops ausfindig gemacht hatte. Professor Peng sollte alles einkaufen, was er benötigte. Ich war erleichtert, als ich einen Parkplatz vor der Tür des ersten Ladens fand, die Zeit war knapp bemessen. Ich musste schnell zurück in die Klinik, schließlich sollte ich das Mittagessen vorbereiten. Im Laden packte ich einen Einkaufswagen und raste durch die Warenreihen. Aber wo war der Professor? Ich drehte mich um. Er stand noch immer im Eingangsbereich. Ich blickte auf meine Uhr. Ich wollte ihn nicht drängen, aber die Zeit, meine Zeit raste. Schließlich blieb ich selbst stehen und beobachtete, wie der Professor in einer nervenaufreibenden Langsamkeit die Regale inspizierte. Er schaute viele Waren an, Gemüse nahm er zur Hand, roch auch mal daran oder prüfte seine Konsistenz. Doch er legte kein einziges Lebensmittel in den Wagen. Wir waren ohne Dolmetscher unterwegs. Ich konnte ihn nicht fragen und vermutete, dass ihm die Auswahl in diesem Geschäft nicht gefalle. Also würden wir in das nächste fahren und wenn er dort auch nicht fündig wurde, in das dritte – wenn die Zeit noch reichte. Was fraglich war bei dem Tempo, das der Professor an den Tag legte. Weiterlesen

Teile diesen Beitrag