Das Buch, das ich im Moment in Zusammenarbeit mit dem führenden Professor für forensische Psychologie schreibe, begeistert mich. Unser Thema ist die Erinnerung, die Lüge, die Scheinerinnerung. Oft sagen Menschen im Umfeld eines Verbrechens nicht willentlich die Unwahrheit. Sie glauben sich an etwas zu erinnern, was aber nie stattgefunden hat.
Wenn ich als Ghostwriterin eine Autobiographie verfasse, nehme ich die Lebensgeschichte dieses Menschen in mich auf. Ich schreibe ich und bin eine andere Person, ich verleibe mir dieses fremde Leben ein, und irgendwann kann ich nicht mehr unterscheiden, ist diese meine Erinnerung eine echte oder eine Scheinerinnerung. So lange mich Felix Tixel nicht vernimmt, mag das egal sein. Andererseits würde ich für ein Vieraugengespräch mit Felix Tixel glatt zur Täterin werden können!
Das klingt sehr interessant, liebe Frau Seul, das merke ich mir gleich mal vor. Ich habe schon viele Bücher von Ihnen gelesen und staune immer wieder über Ihre Vielfältigkeit. Keines hat mich enttäuscht, oder doch eines, aber das Thema war nichts für mich. Es war diese Tatortreinigerin. Herzliche Grüße aus dem Sauerland
Das freut mich! Dankeschön. Ja, die Tatortreinigerin – das Projekt hatte ich mir auch anders vorgestellt. Schön, dass Sie mir trotzdem die Treue gehalten haben. Aber … das war ja auch kein eigenes Buch, sondern ein Ghostwriting … Herzliche Grüße aus Bayern