Die Danksagung ist ein ganz besonderes Kapitel in einem Buch; auch wenn sie manchmal nur zwei, drei Sätze umfasst, kann es wochenlang dauern, sie fertig zu stellen.
Wem danken?
Wie danken?
Wen darf man nicht vergessen?
Wem kann man verschlüsselt endlich mal was heimzahlen?
Ich danke meinen Eltern für die harte Erziehung, an der ich nicht zerbrochen bin.
Soll die Danksagung trocken formuliert sein oder lustig, sodass den Lesern klar wird, welche tollen Menschen sich dahinter verbergen? Ich danke Sunny für ihre Hühnersuppe, ohne die ich vom Fleisch gefallen wäre, und Horst für seine Massagen und meinen Kindern für ihr Gelächter, das mich immer wieder daran erinnert hat, dass es ein Leben jenseits des Mittelalters gibt.
Oder sollte man die Leute persönlich ansprechen: Gaby, du hast mit deinem Adlerauge jeden Fehler entdeckt und Gerd, deine Kritik hat zwar fast unsere Freundschaft gekostet, doch sie hat dem Buch sehr gut getan: Ich danke dir.
Bei der Danksagung können Sie sich nach Herzenslaune austoben und müssen nicht auf formale Kriterien achten. Sie können mal duzen, mal siezen. Kaum ein Lektorat wird hier den Rotstift ansetzen – außer, ihre Danksagung droht dicker zu werden als der Roman.
Aber wenn Sie Ihre Danksagung abgeben, sollte sie wirklich fertig sein. Es macht keinen guten Eindruck, wenn Sie alle drei Tage Änderungen an den Verlag mailen: Claus fällt jetzt raus, der hat sich am Wochenende schlecht benommen, dafür bitte Bettina rein. Überlegen Sie deshalb gut, wem Sie wirklich danken wollen. Und ob überhaupt: Wer sich nicht bedankt, kann auch keinen vergessen.
Ich möchte auch einmal Danke sagen, liebe Frau Seul, für Ihre vielen schönen Gedanken, die mir sehr viel Freude machen. Ich wünsche Ihnen einen schönen ersten Mai und verbleibe mit den besten Wünschen Ihre Frau Marten
Das ist sehr lieb, vielen Dank!!!