Die Chefin kommt die Treppe runter, und weil irgendein blöder Hund mal damit angefangen hat, seinen Zweibeiner überschwänglich zu begrüßen, muss ich das jetzt auch machen. Das wird erwartet von einem Hund, und so benehme ich mich, als hätte ich sie monatelang nicht gesehen und schwer vermisst, als wäre ich am Verhungern und Verdursten und völlig außer mir, dieses große Glück erleben zu dürfen: meine Chefin kommt die Treppe runter. Ein Wunder! Wahnsinn!
Wenn ich mal nicht so viel Lust dazu habe, weil mich ihr Aufwachen zum Beispiel aus einem Traum gerissen hat, den ich gerne zu Ende geträumt hätte, kratze ich mich beispielsweise oder niese, sodass die Begrüßungszeremonie abgekürzt wird ohne dass ich sie brüskieren müsste. Zum Glück muss ich nicht das gesamte Liebes- und Zärtlichkeits- und Wärmebedürfnis meiner Menschin stillen. Die sich meine Chefin nennt, lebt in einem wohl gesonnenen Menschenkreis, soziales Umfeld vorbildlich würde sie dazu sagen, das entlastet einen Hund enorm. Dafür kann ich gar nicht genug dankbar sein. Was ich schon Geschichten gehört habe! Manche Artgenossen haben wirklich ein schweres Los gezogen und leisten härteste Arbeit in der Rundumbetreuung ihrer Zweibeiner. Die das manchmal gar nicht merken. Und das ist auch gewollt, denn es tut ihnen gut, wenn sie glauben, es sei andersrum: Sie würden sich um ihre Vierbeiner kümmern. Das ist einer der Irrtümer der Menschheit. Davon könnte ich noch viele aufzählen.
Hahahaha :) liebe Luna. Das ist ja echt ein Kreuz, das du da zu tragen hast! Wie gut, dass du so eine diplomatische Hunde-Ader hast. Du weißt eben ganz genau, was deine Menschin braucht. Du bist ein toller Hund! *drück*
Deine E.
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