Das ist meine beste Freundin: Socke. Man hält sie gern für meine Mutter. So ne Freakmutter hätte ich echt gern gehabt, meine war total spießig, so weit ich mich erinnere. Vielleicht verdanke ich Socke ein bisschen, dass es mich gibt, denn sie ist eineinhalb Jahre älter als ich und hat das Herz meiner Chefin im Sturm erobert – wie meins.
Socke hat das große Los gezogen. Sie wohnt auf einem Einöd-Bauernhof, und ihre Chefs werfen ständig Essen aus dem Fenster. Fenster auf, Essen raus, Fenster zu. Weißwürste, Schinken, Schweinebraten, Knödel. Ich hatte das Glück, dort mehrmals im Urlaub gewesen zu sein. Als ich aber beim letzten Mal fast fünf Kilo in vier Wochen zunahm, natürlich alles Kummerspeck, wurde eine andere Pension für mich gesucht. Sie haben ja da eine Liste mit Bewerbern, wer mich gerne aufnehmen würde. Alles nette Leute, ohne Frage. Aber bei Socke ist die Versorgungslage definitiv am besten.
Auch im Hundeparadies fliegen Knödel durch die Luft, wobei sie dort allerdings von wilden Wiener Würstchen geritten werden, die peitschen auf sie ein, und im rasanten Galopp geht es über Wolkenfelder. So hat es mir zumindest mein Kumpel Pascha, der dort in Pension ist, im Traum erzählt. Seither überlege ich, ob in allen Hundehimmeln Knödel fliegen oder nur im bayerischen.